Landtagsabgeordnete zu Gast bei der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) der Bereitschaftspolizeidirektion Bruchsal

 Im Zuge turnusgegemäßiger Gespräche waren die Landtagsabgeordneten der CDU, Ulli Hockenberger und Karl Klein am Montag 29.05.2017 zu Gast beim Vorstand der Deutschen Polizeigewerkschaft des Kreisverbandes der Bereitschaftspolizeidirektion Bruchsal.
DPolG-Vorsitzender Tecquert, MdL Hockenberger, Geschäftsführer Schmitteckert, stellv. Vors. Schlindwein, MdL KleinDPolG-Vorsitzender Tecquert, MdL Hockenberger, Geschäftsführer Schmitteckert, stellv. Vors. Schlindwein, MdL Klein
 Aufgrund ansteigender Gewalt in Fußballstadien im Zusammenhang mit dem Fanverhalten bei Fußballspielen wurde vom Kreisvorsitzenden Ingo Tequert der illegale Einsatz von sogenannten "Polen-Böllern" als ein Schwerpunktthema ausgewählt. Insbesondere die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei erleiden vermehrt Knalltraumen und zum Teil bleibende Gehörschädigungen bei Fußballeinsätzen durch rücksichtsloses Fanverhalten, wie auch jüngst wieder beim 2.-Liga-Spiel des KSC gegen Dynamo Dresden. 
Deshalb setzt sich der Kreisverband BePo der DPolG für die Anschaffung eines entsprechend notwendigen Gehörschutzes für die eingesetzten Beamtinnen und Beamten ein.

Durch einen Spezialisten des Landeskriminalamtes wurde die Wirkungsweise der sogenannten "Polen-Böller" augescheinlich dargestellt und erläutert.
Diese in Deutschland nicht zulässige Pyrotechnik wird meistens über das Internet eingekauft und unterliegt dem Sprengstoffgesetz. Der Einsatz derartiger Böller kann, je nach Größe, verheerende Folgen nach swich ziehen. Aus diesem Grunde ist der begriff Böller eigentlich nicht zutreffend. Vielmehr handelt es sich aufgrund der Wirkungsweise und der chemischen Zusammensetzung um erlaubnispflichtigen Sprengstoff.
Die Abgeordneten Klein und Hockenberger zeigten sich tief beeindruckt und stellten gemeinsam fest, dass diese Art von Pyrotechnik nichts mehr mit herkömmlichen Böllern und Silvesterkrachern zu tun hat und schon gar nichts in öffentlichen Räumen zu suchen hat.

Ein weiteres Schwerpunktthema war die Handhabung von Einsatzzeiten, Bereitschaftszeiten und Ruhezeiten. Polizistinnen und Polzisten werden bei polizeilichen Großlagen aber auch in planbaren Diensten, oft mit Einsatzzeiten konfrontiert, die weit über das normale Maß hinausgehen. Arbeitszeiten von mehr als 16 Stunden sind längst nicht mehr die absolute Ausnahme und dementsprechend kurz fallen dann die Ruhezeiten vor dem nächsten Einsatz aus.

Im weiteren Verlauf des Besuchs wurde auf Wunsch der Abgeordneten, die auf dem gleichen Gelände befindliche Polizeischule besucht. Im Zuge der Evaluierung der Polizeireform durch die Landesregierung wurde einmal mehr seitens der Abgeordneten die Notwendigkeit und der Erhalt dieser Einrichtung in Nordbaden mit den Ballungsräumen Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe unterstrichen. Die Schulleiterin, Polizeioberrätin Nicole Eschelbach, stellte bei einem Rundgang die derzeitige Situationdar. Hierbei kam es auch zu direkten gesprächen zwischen einigen Auszubildenden und den Abgeordneten. Die Unterbringung der Auszubildenden in Mehrbettzimmern mit Stockbetten und Gemeinschaftsduschen sei aber auf keinen Fall zeitgemäß und erwachsenenbildungsgerecht, so die Feststellung der Abgeordneten.