Negative Auswirkungen wegen Schließung der Notfallpraxis Waghäusel/Kirrlach absehbar
Der Abgeordnete Ulli Hockenberger erhielt auf eine Anfrage zur Schließung der Notfallpraxis in Waghäusel/Kirrlach vom Sozialministerium die Auskunft, dass damit zu rechnen ist, dass die Fallzahlen in den Notaufnahmen steigen werden. Allein schon durch die „Notbremse“ ab November wurde dies erkennbar.
Der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e.V. (BWKG) lägen im Moment zwar noch keine exakten Zahlen vor. Deshalb könne sie im Moment noch keine exakten Prognosen stellen. Sie geht aber davon aus, dass die Patientinnen und Patienten besonders in den „kalten“ Monaten, wenn Grippe-, Corona- und RSV-Viren vermehrt eine Rolle spielen aufgrund der Schließung vermehrt die Notaufnahmen aufsuchen werden. Da in der Notfallpraxis in Waghäusel/Kirrlach in den vergangenen Jahren jährlich über 3.000 Personen versorgt wurden (2022 waren es 3.644, 2023 waren es 3.320 Erkrankte), wird die Belastung der Notfallpraxis in Bruchsal und der Notaufnahmen steigen. Für die Patientinnen und Patienten wird dies unausweichlich zu längeren Wartezeiten führen. Hinzu kommt, dass sich auch die rettungsdienstlichen Einsätze im Landkreis am Wochenende in den letzten Jahren auf einem gleichbleibend hohen Niveau von knapp 30.000 bewegten.
„Es kann nicht sein, dass die Kassenärztliche Vereinigung ihre Probleme auf dem Rücken der Patienten austrägt“, so Ulli Hockenberger. Deshalb wird er nun einen Antrag an die Landesregierung richten, in dem er unter anderem nachfragt, wie die Kassenärztliche Vereinigung die Notfallversorgung im Landkreis außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten zukünftig sicherstellen und auch wie sie die reguläre haus- und fachärztliche Versorgung im Landkreis erfüllen will. Vom Sozialministerium erwartet Hockenberger nun, dass es mit dem erforderlichen Druck seiner Aufsichtspflicht gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung nachkommt, so dass die Notfallversorgung im Landkreis weiter sichergestellt ist.